Champagner Éclats Rosé speciale / Le Dessous de La Cabanne extra brut (0,75l)

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Jeaunaux-Robin
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Rebsorte: Pinot Meunier, Spätburgunder/Pinot Noir, Chardonnay

Anbaugebiet: Frankreich / Champagne

Alk. / Vol.: 12,0%
Säure: 5,7 g/l
Zucker: 5,0 g/l
Trinkreife: 2020-2023
Allergene: enthält Sulfite

Dank der Champagne-Winzer, von denen sich immer mehr aufmachen, ihren eigenen Stil zu definieren und das Besondere ihrer Ortslagen herauszuarbeiten, kann man in der Champagne noch Winkel entdecken, von denen man vorher nie gehört hatte. Einer davon ist das Vallée du Petit Morin mit der Hundert-Seelen-Ortschaft Talus Saint Prix. Die Gemeinde verfügt gerade einmal über 39 Hektar. Sie liegt mehr oder weniger im Nirgendwo, südwestlich der Côte des Blancs und nördlich der Côte de Sézanne.

Und doch kommen aus dem Tal sehr eigenständige Champagner. Das liegt am besonderen Terroir. Hier herrscht ein härter Kalk vor, der auch im Haus und Mauerbau verwendung findet. Die scharfkantigen Steine sehen aus wie Bruchstücke eines Mühlsteins. Daher der Name Éclats des Meuliéres. Hinzu kommt ein i-Tüpfelchen, das man kaum sonst irgendwo in der Champagne findet: hohe Anteile von Feuerstein. Das Klima ist etwas kühler, als zum Beispiel im Marnetal. Insbesondere in den Nächten fließt die Kaltluft aus den umliegenden Höhen ins Tal des Petit Morin. Das sind zwar beste Voraussetzungen für fruchtig, aromatische Trauben mit einer stabilen Säure, also perfekt für Champagner, das bedeutet aber auch Frostgefahr im Frühjahr.

Dieses Mikroklima und die Eigenart der Böden haben dazu geführt, dass die Winzer in Talus Saint Prix mehr als 70 % ihrer Böden mit Pinot Meunier bepflanzt haben. Der Meunier, zu Deutsch „Müllerrebe“ heißt so, weil ihre Blätter und Triebspitze deutlich weiß behaart ist, so als ob der Müller Mehl darüber gestreut hätte. Das macht den Meunier aber besonders frostresistent und Spätfröste kommen in dem Tal des Petit Morin immer mal wieder vor.

Zu diesen Winzern gehört auch Cyril Jeaunaux, dessen Großeltern in den 1950ern mit dem Anbau von Trauben begonnen haben. Er selbst ist 1999 zusammen mit seiner Frau Clemence in den elterlichen Betrieb eingestiegen und direkt dem Verband der unabhängigen Winzer beigetreten. Im Laufe der folgenden Jahre hat er die herkömmliche Arbeit im Weinberg wie im Keller grundsätzlich in Frage gestellt und sie planvoll verändert. So legte er sich 2002 eine zweite klassische Coquard-Presse zu und begann damit, die Grundweine neben dem Edelstahl auch im gebrauchten Holz auszubauen. Cyriel hat schnell den Wert der intensiven Arbeit im Weinberg erkannt und 2005 sämtliche chemischen Mittel aus dem Weingut entfernt. Nicht zuletzt durch den intensiven Austausch innerhalb der Winzergruppe »Terres et Vins de Champagne«, der er 2009 beigetreten ist, hat er begonnen, sich mit biodynamischen Methoden auseinanderzusetzen. Seit 2010 setzt er entsprechende Präparate ein und hat 2015 mit der offiziellen Umstellung auf organischen Weinbau begonnen.

Cyrils Champagner sind dank des Meunier fruchtbetont, spiegeln aber immer das Spezifische des Ortes und seiner Böden wider. Das merkt man auch beim reinsortigen Chardonnay. Mit ihrem pikanten und runden Charakter, der immer zwischen Frucht und erfrischender Bitterkeit pendelt, sind seine Champagner ausgesprochen gastronomiefreundlich und gewinnen noch einmal zusätzlich durch begleitende Speisen.

Wein:
60 % Meunier, 30 % Pinot Noir und 10 % Chardonnay inklusive 15 % rotem Pinot Meunier Côteau Champenois aus den Jahrgängen 2016 und 2017. Im Boden findet sich Mergel, Kreide und der hier typische Mühlsteinkalk. Der Ausbau erfolgte im Edelstahl und im Holz (15 %), der Wein lag 2,5 Jahre sur lattes, die Dosage liegt bei 4,5 Gramm.

Farbe:
zart lachsfarben mit Tendenzen zur Pinot-typischen Farbe von Zwiebelschalen, feine aber jugendliche Perlage.

Nase:
Die ersten Eindrücke in der Nase sind würzig Gartenkräuter, ein wenig Vanille, dazu gesellt sich reife Erdbeere, aber natürlich auch Brioche und etwas Brotkruste. Die Nase deutet schon an, dass hier etwas wärmere Jahrgänge zum Zuge kamen. So kurz nach dem Degorgement, sind auch noch die Holz-Aromen aus dem Barrique-Ausbau spürbar. Die Mineralität des Weines deutet sich schon in der Nase durch leichte Feuerstein- und erdige Aromen an.

Gaumen:
Beim ersten Schluck füllt die feine Perlage den Mundraum aus. Wenn sie sich dann setzt wird der Weg frei für reife Aromen von Erdbeere, etwas Holz, viel Würze und eine spannende Mineralität. Das Zusammenspiel der Perlage, mit der Reife und der Mineralität füllt den Gaumen aus, gibt dem Champagner Körper und Länge. Das ist durchaus noch ein Aperitif Champagner, der aber das Zeug hat auch in das Menü hinein zu begleiten.

Speiseempfehlungen von Götz Drewitz:
frische Meeresfrüchte-Platte / gratinierte Austern / Feldsalat mit Frucht-Vinaigrette und eingelegten Erdbeeren

Copyright Götz Drewitz und Vinaturel